Café Brinker, Robert-Brauner-Platz, Herner City
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zum TerminVolker-Johannes Trieb heute vor der Fifa-Zentrale.
Foto: Alex Völkel für die AWO WW.
Am 1. April findet in Doha/Katar die Gruppenauslosung zur FIFA-WM statt. Mit einer Protestaktion haben der Künstler Volker-Johannes Trieb sowie die AWO am frühen Morgen an die grausamen und menschenverachtenden Bedingungen der Arbeitsmigranten*innen in Katar erinnert.
Neben der AWO Westliches Westfalen und AWO International war auch die AWO Ruhr-Mitte an der Organisation beteiligt.
„Auf Kosten der Fußballweltmeisterschaft sind in Katar beim Bau der Stadien viele tausend Menschen gestorben. Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, an Erschöpfung oder wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen gestorben. Das wurde sowohl von der FIFA als auch von der Regierung in Katar in Kauf genommen. Das darf an einem Tag wie heute nicht verschwiegen werden“, so Volker-Johannes Trieb, der die Aktion ins Leben gerufen hat.
Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande.
Sinnbildlich für die vielen Opfer, deren Zahl Amnesty International mittlerweile mit 15.000 beziffert, wurden 6.500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der FIFA-Zentrale abgeladen: Bedruckt mit dem Zitat „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“, begleitet von einem Requiem des Cellisten Willem Schulz.
Mit den Fußbällen sind im Laufe des WM-Jahres noch weitere Aktionen geplant – so in Bochum. Nach dem Endspiel am 18.12.2022 werden die 6.500 Exemplare abgegeben. Gleichzeitig werden Spenden gesammelt, die den Menschen in den Ländern der Getöteten zu Gute kommen. „Wir setzen uns seit vielen Jahren für die Rechte von Arbeitsmigranten und deren Familien ein, die oft in den ärmsten Ländern der Welt zurückbleiben und von dem Geld leben, das ihre Angehörigen schicken. Diese arbeiten meist unter katastrophalen Bedingungen. Die Schicksale der vielen Migranten in Katar sind für uns inakzeptabel und entsetzliche Beweise dafür, dass moderne Sklaverei existiert“, so Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin von AWO International.
Nicht akzeptabel, dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden.
„Es ist für uns als Arbeiterwohlfahrt nicht akzeptabel, dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Auch die Unterdrückung der Frauen in Katar prangern wir an. Das Leben von Menschen, ihre Arbeitsbedingungen und ihre Freiheit sind unverhandelbar und zählen mehr als jeder Profit. Deshalb werden wir uns immer dafür engagieren, dass hohe soziale Standards und demokratische Strukturen in den Ländern gelten, an die lukrative Großereignisse vergeben werden“, ergänzt Michael Scheffler, Vorsitzender des AWO Bezirks Westliches Westfalen.
Serdar Yüksel, Vorsitzender der AWO Ruhr-Mitte und Mitglied im Aufsichtsrat der UNO-Flüchtlingshilfe, betont: „Es ist immer besser, wenn Menschen miteinander spielen und nicht aufeinander schießen. Große Turniere wie die Fußball-WM sind Austausch und Begegnung unterschiedlicher Nationen. Deswegen sehe ich einen Boykott von sportlichen Wettbewerben grundsätzlich kritisch, zumal es für die aktiven Sportlerinnen und Sportler immer ein Highlight ist, an großen Turnieren und Spielen teilzunehmen. Darauf bereiten sie sich viele Jahre vor.“
Die WM müsse jetzt jedoch noch einmal Anlass sein, nicht nur auf die Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, sondern auch auf die Rolle Katars in der Region hinzuweisen, meint der SPD-Landtagsabgeordnete. „Dass Katar auch an kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nachbarländern beteiligt ist, werden wir hinter all dem schönen Schein der WM nicht vergessen. Ganz im Gegenteil: Die heutige Aktion vor der Fifa-Zentrale in Zürich wird nur der Auftakt sein für eine ganze Reihe von thematischen Anstößen zur Fußball-WM, ganz speziell bei uns in Bochum.“
Er verweist dabei auch auf das Fanprojekt Bochum, das seit vielen Jahren Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen durchführt, junge VfL-Fans sozialarbeiterisch begleitet und von der AWO mitgetragen wird. „Dieses Turnier wird natürlich ein Spagat. Der Kopf sagt nein zu einer WM in Katar, das Fußball-Herz schreit ja zur WM an sich. Zusammen mit dem Fanprojekt, mit unseren AWO-Mitgliedern und auch Volker-Johannes Trieb wollen wir in öffentlichen Diskursen ins Gespräch kommen und uns diesem Antagonismus stellen.“
Umfangreiches Material zur Kampagne „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“ sowie Informationen zu den Aktionspartnern sind auf der Website www.weltgewissen-katar.de verfügbar.
Bleichstraße 8
44787 Bochum (Mitte)
0234 96477-0
stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de
Herzogstraße 36
44807 Bochum
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Breddestraße 14
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