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zum TerminOb Wiesental, Ziegelei-Gelände, Springorumtrasse oder Schlosspark: In Weitmar gibt es viel zu entdecken. Wie das am besten geht? Auf Schusters Rappen, finden Ekkehard Piclum (76) und Werner Gierse (72). Beide haben daher am 1. August 2016 gemeinsam mit dem Seniorenbüro Südwest die Stadtteilspaziergänge durch Weitmar-Mitte und Umgebung ins Leben gerufen, seitdem erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit.
„Wir sind heute zum 35. Mal unterwegs. Und bis jetzt kommen wir auf über 380 Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, schildert Gierse am Rande eines Spaziergangs, der diesmal zur Heimkehrer-Dankeskirche in Weitmar-Mark führt; die Ziele bleiben vielfältig.
Auch an diesem Tag ist die Gruppe gut aufgestellt. Gut 20 Seniorinnen und Senioren treffen sich wie immer montags um 14 Uhr vor dem Amtshaus, um gemeinsam die Umgebung zu erkunden. „Wichtig ist, dass unsere Wege möglichst ebenerdig sind. Und geht es doch mal bergauf, passen wir das Tempo an“, sagt Gierse. So könne im Prinzip jeder teilnehmen, der Lust hat, einen geselligen Nachmittag an der frischen Luft zu verbringen.
„Es geht uns nicht ums Wandern, sondern um das gemeinsame Spazieren in vertrauter Umgebung“, betont Piclum. „Wer sich einsam fühlt, vielleicht in einem neuen Lebensabschnitt mit einer neuen Situation fertig werden muss, findet bei uns eine Gemeinschaft, in der persönliche Einschnitte oder Verluste auch unterbewusst verarbeitet werden können.“ Einen therapeutischen Ansatz verfolge die Gruppe natürlich nicht, das Gemeinschaftserlebnis in dieser Form sei aber eine angenehme Randerscheinung für Menschen, die im Alter oft allein zu Hause sind. Piclum: „Wir sind ein lockerer Kreis. Aber wer regelmäßig kommt, dann ein oder zweimal fehlt, den rufen wir auch schon mal an und fragen, ob es gut geht.“
An diesem Nachmittag geht es gut. Der Spaziergang führt über die Franziskusstraße, durch den Park zwischen Wasserstraße und Holtbrügge zunächst bis zur Karl-Friedrich-Straße. Dort stoßen die Stadtteilspaziergänger von Weitmar-Mark hinzu, die sich ebenso das Gotteshaus der Gemeinde Heilige Familie ansehen möchten. Das Besondere in dieser Kirche: Die Ausstellung in der Krypta ist neu gestaltet, erst am 31. März in dieser Form wiedereröffnet worden – ein Highlight im Stadtteil.
Die Gruppe hat sich angemeldet: Kirchenführer Wilhelm Hermes stellt zunächst das Gotteshaus vor, erklärt, dass die Konzeption, die Krypta – hier zeigt eine Dauerausstellung das, was die Kriegsgefangenen in den Lagern erlebt haben – und das Bildprogramm der Fenster („Straße des Krieges“) eine Gesamtheit bilden. Mit dem großen Chorfenster „Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen“ hat etwa der Maler Wilhelm de Graaf als Kriegsteilnehmer seinen Dank für die Wiederkehr ausgedrückt. Der Bau, architektonisch angelehnt an eine Lagerbaracke, geht auf Vikar August Halbe zurück, selbst fünf Jahre kriegsgefangener Priester im Ural. Von 1960 bis 2009 versammelten sich zahlreiche ehemalige Kriegsheimkehrer aus dem gesamten Bundesgebiet am Sonntag nach Pfingsten (Dreifaltigkeitssonntag) zu ihrem alljährlichen „Heimkehrer-Danktag“ in Weitmar.
Die Heimkehrer kommen nicht mehr, die Ausstellung ist dafür aktueller denn je, didaktisch durchstrukturiert und mehr als sehenswert. Auch die Stadtteilspaziergänger nehmen viele neue Eindrücke mit.
Zeit, das Gesehene gemeinsam bei einer Tasse Kaffee Revue passieren zu lassen.
Wer zukünftig mitgehen möchte, kommt zu den Treffpunkten jeweils montags um 14 Uhr (bei Wind und Wetter, nicht am Feiertag): Bezirksverwaltungsstelle Hattinger Straße (Gruppe Weitmar-Mitte) oder Mark-Apotheke Karl-Friedrich-Straße (Gruppe Weitmar-Mark).
Redaktion
Christopher Becker/ AWO Ruhr-Mitte
E-Mail c.becker@awo-ruhr-mitte.de
Der Stadtteilspaziergang führte diesmal in die Krypta der Heimkehrer-Dankeskirche, wo sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von der neuen Ausstellung machen konnten.
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