Café Brinker, Robert-Brauner-Platz, Herner City
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zum TerminAm Aktionstag der Migrationsberatungen (30. Juni) betont die AWO Ruhr-Mitte noch einmal, wie wichtig die Arbeit der Berater*innen vor Ort ist.
Denn daran hat auch die Pandemie nichts geändert. Im Gegenteil: Die Beratungsfälle sind angesichts der sozialen Ausschlüsse infolge der Corona-Krise noch komplexer geworden, viele Zugänge zu sozialen Anlaufstellen und Behörden waren mehrere Monate nicht verfügbar – und sind noch immer nicht auf altem Niveau.
Die AWO Ruhr-Mitte hielt ihr Beratungsangebot während der Pandemiephase jedoch aufrecht. Allein in Herne zählte die Beratungsstelle für erwachsene Zuwanderer 480 Fälle mit zahlreichen Beratungsgesprächen, die oft nicht nur am Telefon oder digital durchgeführt werden konnten. Im Zweifel fanden Beratungen durchs offene Fenster statt, um den ratsuchenden Menschen schnell helfen zu können. Ähnliches passierte in Bochum bei 490 Fällen. Bis zu einem Alter von 27 Jahren werden Migrant*innen noch im Jugendmigrationsdienst beraten. Hier lagen die Fälle 2020 bei 188 in Bochum und 198 in Herne – mit Gesprächsterminen noch einmal in vielfacher Höhe. Die Tendenz immer: steigend.
Zu den Beratern der AWO zählt Gjergji Hoxha. Über 900 Beratungsgespräche hat er allein im Jahr 2020 geführt mit geflüchteten Menschen zum Beispiel aus Syrien, Guinea, Eritrea, Afghanistan, Albanien, Serbien, Sri-Lanka oder Iran und Irak – und einige auch mit ungeklärter Identität.
Die Beratungsfälle wurden noch komplizierter und vielschichtiger.
„Die Beratungsfälle wurden dabei noch komplizierter und vielschichtiger. Viele Problemfälle können wir erst mit mindestens drei oder mehr Beratungssitzungen gemeinsam mit dem Ratsuchenden und Dolmetscher*innen lösen. So haben wir viele Ratsuchende, die mindestens zweimal pro Woche die Beratungsstelle zu unterschiedlichsten Problemen aufsuchen“, berichtet Gjergji Hoxha, der seine Beratungen am Bahnhofsplatz in Herne durchführt.
Themen dabei oft: Aufenthaltsrechtliche Angelegenheiten, Soziale Leistungen, Passbeschaffungen - besonderes für die syrischen Familien -, Wohnungssuche, Gesundheitsangelegenheiten, Arbeitssuche, strafrechtliche Angelegenheiten, die familiäre Situation oder der Familiennachzug. „Schwerpunktmäßig behandeln wir oft das Thema Geburtsurkundenbeschaffung aus den Herkunftsländern. Häufig besitzen die Familien kein Familienbuch und keine persönlichen Dokumente aus ihren Herkunftsländern mehr, die die Beurkundung ermöglichen. Es wird dann nur eine vorläufige Geburtsbescheinigung ausgestellt, was wiederum zu Problemen beim Leistungsbezug führt“, schildert Gjergji Hoxha aus dem Alltag.
Wir müssen aufpassen, dass die Qualität nicht unter der gestiegenen Quantität leidet.
Während die Anforderungen und Fallzahlen in den Migrationsberatungen steigen, bleibt die finanzielle Ausstattung gleich. Die AWO Ruhr-Mitte schließt sich daher der Forderung der Freien Wohlfahrtspflege an, die Beratungsstellen zu entlasten und die in Deutschland zur Verfügung gestellten Finanzmittel um zehn Millionen Euro auf dann 81 Millionen Euro allein für die Migrationsberatungen für erwachsene Zuwanderer zu erhöhen. „Das ist sicher viel Geld. Doch noch viel mehr leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Migrationsberatungen. Sie sind als mehrsprachiges Kompetenz-Team ein ganz wichtiger Baustein zur Integration in Deutschland. Wir müssen aufpassen, dass die Qualität nicht unter der gestiegenen Quantität leidet“, betont Ulrike Gaus, Leiterin der Abteilung Integration & Migration bei der AWO in Bochum und Herne.
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