AWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
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zum TerminBei der Grundsteinlegung: Philipp Nell,
Projektleiter des Fritz Bauer Forums, und
AWO-Sprecher Christopher Becker.
In der früheren Trauerhalle Havkenscheid entsteht das Fritz Bauer Forum. Dafür wurde jetzt der Grundstein gelegt. Als Kooperationspartner nahm auch die AWO am Festakt teil.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Mit Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, den der Jurist und Auschwitz-Ankläger Dr. Fritz Bauer an den Gebäuden anbringen ließ, wo er als Generalstaatsanwalt sein Amt ausübte, wurde kürzlich der Grundstein für das Fritz Bauer Forum (Zentrum für Menschenrechte) in Bochum gelegt.
Die Initiatorin des Projekts und Verfasserin der ersten Fritz Bauer Biografie, Dr. Irmtrud Wojak, begrüßte die zahlreichen Gäste. Unter ihnen waren viele Engagierte aus der Bochumer Zivilgesellschaft, aus der Politik, Justiz und Vertreter*innen Bochumer Unternehmen; so die AWO.
Grußworte sprachen Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Dr. Ansgar Klein (Hauptgeschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement) und Oberstudiendirektorin Antje Fehrholz, Leiterin des Gymnasiums Eickel. An dem Gymnasium fand ein Pilotprojekt statt, bei dem engagierte Schülerinnen und Schüler der AG Menschenrechte die interaktive Fritz Bauer Bibliothek erprobt haben und selbst Geschichten vom Kampf um des Menschen Rechte erforscht und dokumentiert haben. Sie werden in Kürze veröffentlicht.
„Dass sich die Buxus Stiftung entschieden hat, diesem Zentrum in Bochum Raum zu geben und dafür dieses Gebäude zu nutzen, freut uns sehr“, erklärte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bei der Grundsteinlegung an der früheren Trauerhalle Havkenscheid.
Über Zivilcourage zu reden, ist immer leichter, als diese zu leben.
Das Fritz Bauer Forum soll die Stimme ihres Namensgebers lebendig halten. Der Jurist und Generalstaatsanwalt hatte als Ankläger im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre erreicht, dass das Gericht im Remer-Prozess den NS-Staat als Unrechtsstaat bezeichnete und anerkannte, dass die Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Verantwortungsbewusstsein gehandelt hatten. „Über Zivilcourage zu reden, ist immer leichter, als diese zu leben“, erinnerte Thomas Eiskirch.
Wie wichtig es auch heute ist, gegen die Verletzung der Menschenrechte einzustehen, machte Dr. Irmtrud Wojak, Geschäftsführerin der Buxus Stiftung, deutlich – am Beispiel der Millionen von Flüchtlingen, die weltweit vor Armut, Hunger und Terror flüchten und von denen ein Teil im Mittelmeer an den Grenzen der EU strandet oder an den Grenzen der USA scheitert. Ebenso zählt für sie dazu, nicht aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Motive zu schweigen, wenn Länder Menschenrechte verletzen. „Wir haben die passive Pflicht, das Böse zu unterlassen, uns nicht zur Komplizin oder zum Komplizen des Bösen zu machen“, mahnte sie in Erinnerung an das Wirken Fritz Bauers.
Wir haben die passive Pflicht, das Böse zu unterlassen, uns nicht zur Komplizin oder zum Komplizen des Bösen zu machen.
Das ihm gewidmete Zentrum für Menschenrechte in Bochum wird über Seminar-, Atelier- und Ausstellungsräume verfügen. Ein Café und Garten zum Verweilen werden ebenfalls entstehen. Herzstück des Fritz Bauer Forums ist jedoch schon jetzt eine interaktive Bibliothek, die Geschichten und Steckbriefe zu Widerstandkämpferinnen und -kämpfern enthält und deren Bestand durch die Recherche engagierter Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Vereine und Netzwerke stetig wächst.
Die AWO in Bochum ist Kooperationspartner der Buxus Stiftung und des Fritz Bauer Forums. Gemeinsame Formate in der Erinnerungsarbeit und inhaltliche Veranstaltungen sind Bestandteil dieser Kooperation ebenso wie ein regelmäßiger Austausch zu Schwerpunktthemen beider Organisationen.
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