AWO-Familienzentrum Hermannstraße 25, 44791 Bochum
zum TerminAWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
zum TerminAWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
zum TerminAWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
zum TerminAWO-Begegnungsstätte Breddestr. 14, 44623 Herne
zum TerminMarc Schaaf.
Die Stadt Bochum setzt bei der Betreuung geflüchteter und wohnungsloser Menschen wieder verstärkt auf den Anbieter „European Homecare“. Teils hohe Gewinnmargen hinterlassen Zweifel an Betreuungskompetenz.
Zuletzt bekam das Privatunternehmen die Zuschläge für die Unterkünfte Am Nordbad und an der Höntroper Straße mit zusammen über 500 Plätzen. Eine fatale Entwicklung, schlagen die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Bochum jetzt Alarm.
„Wo Gewinne im Mittelpunkt stehen, rückt der Mensch automatisch an den Rand. Das ist nur die logische Konsequenz“, betont Marc Schaaf, Sprecher der AG Wohlfahrt.
Wo Gewinne im Mittelpunkt stehen, rückt der Mensch automatisch an den Rand.
Was er damit meint? Der britische Konzern „Serco“, der hinter „European Homecare“ steht, ist mittlerweile größter Betreiber von Geflüchteten-Unterkünften in Deutschland – und erzielt damit teils hohe Gewinnmargen von rund 50 Prozent je nach Standort. Das haben zuletzt erst ARD, ZDF und Süddeutsche Zeitung berichtet.
Wie solche Gewinne in diesem Arbeitsfeld überhaupt erzielt werden können, darüber lässt sich spekulieren. Das Einsetzen von zu wenig Personal, das außerdem schlechter bezahlt wird, als im sozialen Bereich üblich, scheint naheliegend: Im Job-Portal „Kununu“ häufen sich entsprechende Bewertungen über den Arbeitgeber „European Homecare“.
„ORS“, eine weitere Tochterfirma von „Serco“, wurde deswegen bereits mit Vertragsstrafen belegt. Das Land Berlin kündigte dem Unternehmen sogar schon drei Verträge. Dortiger Höhepunkt des Missmanagements: Als ein Bewohner in einer Einrichtung verstarb, fiel das den Mitarbeitenden wochenlang nicht auf.
Allein „European Homecare“ erzielte im Jahr 2022 einen Jahresüberschuss von 26 Millionen Euro. Daneben verdient „Serco“ Geld mit weltweiten Dienstleistungen unterschiedlicher Art: Dazu zählt der Betrieb von Gefängnissen genauso wie die Übernahme von Aufträgen im militärischen Bereich.
Die Betreuung besonders vulnerabler Gruppen wie geflüchteter Menschen gehört in die Hände erfahrener Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.
„Dass Steuergelder auf diesem Weg nicht originär dafür ausgeben werden, Menschen zu betreuen, zu beraten und zu helfen, sondern um Gewinne privater Unternehmen zu maximieren, ist für uns völlig unverständlich. Die Betreuung besonders vulnerabler Gruppen wie geflüchteter Menschen gehört in die Hände erfahrener Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die motiviert sind und für ihre wichtige Arbeit auch anständig bezahlt werden sollten. Dafür steht die Freie Wohlfahrtspflege mit ihren Non-Profit-Organisationen, die in Bochum verwurzelt sind und tief in die Gesellschaft hineinwirken. Die Arbeit mit den Zielgruppen ist ja nicht immer einfach: Da wäre es umso wichtiger, keine anonymen Firmen zu beauftragen, sondern mit Akteuren zu agieren, die ihre Klientinnen und Klienten und das Umfeld kennen“, schildert Marc Schaaf.
Bleichstraße 8
44787 Bochum (Mitte)
0234 96477-0
stadtbuero@awo-ruhr-mitte.de
Herzogstraße 36
44807 Bochum
0234 50758-0
bochum@awo-ruhr-mitte.de
Breddestraße 14
44623 Herne
02323 9524-0
herne@awo-ruhr-mitte.de