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zum TerminAWO-Begegnungsstätte Im Sportpark 5, 44652 Herne
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zum TerminDie Bochumer AG Wohlfahrt sagt: Geförderte Beschäftigung muss allen Menschen gleiche Chancen bieten.
Der aktuelle Arbeitslosenreport der Freien Wohlfahrtspflege NRW zeigt, dass die geförderte Beschäftigung nach § 16i SGB II aktuell nur einen Bruchteil der arbeitslosen Langzeitleistungsbeziehenden erreicht. Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit sind dies nur vier Prozent. Aus Sicht von Marc Schaaf, Sprecher der Freien Wohlfahrtspflege in Bochum, ist das deutlich zu wenig. Vor allem bei Frauen und Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit besteht Luft nach oben. Die Freie Wohlfahrtspflege in Bochum fordert zudem eine Verkürzung der im Gesetz verankerten zeitlichen Zugangsvoraussetzungen: Warum muss sich Arbeitslosigkeit erst verfestigen, bevor Fördermaßnahmen greifen?
Es hakt in der Umsetzung.
Wer vom Jobcenter zugewiesene Langzeitarbeitslose in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis einstellt, kann über den § 16i SGB II Förderung erhalten. „Eigentlich ein gutes Instrument, von dem beide Seiten profitieren. Aber es hakt in der Umsetzung“, schildert Marc Schaaf.
Ohnehin werden nur sechs Prozent (Stand Dez. 21) der Langzeitleistungsbeziehenden in Bochum überhaupt erreicht. In NRW sind das vier Prozent. Und wer ist das? Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit belegt, dass deutsche Männer am meisten von dem Förderinstrument § 16 i SGB II profitieren. Mehr als die Hälfte der Langzeitleistungsbeziehenden in NRW sind jedoch Frauen (52,4 %). In der Gruppe der Geförderten wird deutlich, dass es hier im Jahr 2021 NRW-weit lediglich 36,7% waren, also nur rund ein Drittel. „Woran liegt das? Warum bekommen überwiegend deutsche Männer eine Förderung, die auf Grund ihrer Voraussetzungen ohnehin eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt haben?“, fragt Marc Schaaf. Denn der Blick in die Statistik zeigt: Bei Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist die Diskrepanz noch verheerender als bei den Frauen. Ihr Anteil unter den Leistungsbeziehenden liegt in NRW bei 42 %. Unter den vom Jobcenter den Unternehmen zugewiesenen Menschen in NRW, sind sie mit einem Anteil von 15,7 % in der Förderung deutlich unterrepräsentiert.
Ein Förderprogramm mit so viel Potenzial muss alle Menschen mitnehmen.
Teilzeit, Kinderbetreuung oder Sprachförderung müssen mitgedacht und Teil des Programms werden, so die Forderung der Freien Wohlfahrtspflege in Bochum. „Es gibt Nachbesserungsbedarf! Ein Förderprogramm mit so viel Potenzial muss alle Menschen mitnehmen, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft“, fordert Marc Schaaf für die AG Wohlfahrt.
Kritisch sieht der Sprecher der Freien Wohlfahrtspflege in Bochum auch die Dauer der Arbeitslosigkeit von mindestens sechs Jahren innerhalb der letzten sieben Jahre als Grundvoraussetzung. Dies müsse dringend deutlich verkürzt werden, zumal Zeiten wie Inhaftierung, Arbeitslosengeld I-Bezug oder Beschäftigung im Bundesfreiwilligendienst nicht einmal mitzählen.
Je länger Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger ist es, den Weg herauszufinden.
„Je länger Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger ist es, den Weg herauszufinden. Warum müssen Menschen erst sechs Jahre arbeitslos sein, damit sie eine Förderung erhalten können, die eine wirkliche Chance bietet, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen“, so Marc Schaaf. „Es ist gesellschaftlich sinnvoller und volkswirtschaftlich auch günstiger, die Förderung viel früher einzusetzen, damit über Jahre verfestigte Arbeits- und Hoffnungslosigkeit erst gar nicht entsteht und im Umkehrschluss vorhandene berufliche Kenntnisse nicht gänzlich verloren gehen.“
Der Arbeitslosenreport NRW ist ein Kooperationsprojekt der Freien Wohlfahrtspflege NRW mit dem Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Er erscheint mehrmals jährlich. Basis sind Daten der offiziellen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Hinzu kommen Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und zur Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften, um längerfristige Entwicklungen sichtbar zu machen. Der Arbeitslosenreport NRW sowie Datenblätter mit regionalen Zahlen können im Internet heruntergeladen werden.
Zur AG Wohlfahrt gehören: die AWO (Unterbezirk Ruhr-Mitte), der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid, das Deutsche Rote Kreuz (Kreisverband Bochum), Der Paritätische (Kreisgruppe Bochum), die Innere Mission - Diakonisches Werk, das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid und die Jüdische Gemeinde (Bochum, Herne, Hattingen). Damit ist die AG Wohlfahrt eine starke Stimme von rund 8.780 hauptamtlich Mitarbeitenden, die in den unterschiedlichsten sozialen Bereichen vor Ort tätig sind. Hinzu kommen rund 2.840 ehrenamtlich Helfende, die die Verbände zusätzlich unterstützen.
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