Café Brinker, Robert-Brauner-Platz, Herner City
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zum TerminBochum hat einen neuen Erinnerungsort. An der Dahlhauser Straße in Eppendorf weist jetzt ein Schild auf das ehemalige „Zigeunerlager“ hin, in dem zwischen 1938 und 1943 33 Sinti zwangsweise leben mussten.
„Die sogenannten ,Zigeuner` wurden damals an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Dieses Schild ist nun ein wichtiges Zeichen im Stadtbild. Ein Symbol dafür, dass wir jetzt zumindest die Erinnerung an diese Menschen wieder in unsere Mitte zurückholen“, sagte Wattenscheids Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog bei der Übergabe an die Öffentlichkeit.
Gemeinsam mit der AWO und der Baugenossenschaft Bochum, dem Unternehmen gehört das Grundstück, wurde die Installation durch die Bezirksvertretung Wattenscheid initiiert. Dass der Ort nach Jahren des Vergessens überhaupt jedoch wieder ins Bewusstsein rückte, ist Werner Schmitz zu verdanken. Der ehemalige Journalist recherchierte die Geschichte des Lagers.
Wer waren eigentlich die Täter vor Ort?
„In den vergangenen Jahren sind die Opfer immer mehr in den Fokus der Erinnerungsarbeit gerückt. Auch das ist wichtig. Genauso wichtig ist aber auch, sich weiter mit den Tätern zu beschäftigen“, schilderte Werner Schmitz. Und er habe sich insbesondere gefragt, wer waren eigentlich die Täter vor Ort, stieß dabei auf das Lager auf der Grenze von Eppendorf und Oberdahlhausen.
Das Schild beinhaltet nun die wichtigsten Fakten zum Lager, verweist per QR-Code auf die Internetseite von Werner Schmitz, wo die ganze Geschichte zu lesen ist. Außerdem auf dem Schild zu sehen sind Bauzeichnungen der Baracken ebenso wie ein Foto von zwei Mädchen, die damals die katholische Canisius-Schule in Eppendorf besuchten und interniert waren.
Erinnerungskultur braucht Erinnerungsorte, auch als Mahnung für die Gegenwart.
Besonders schockierend: Viele Eppendorferinnen und Eppendorfer wehrten sich mit einer Beschwerde beim Oberbürgermeister und beim Regierungspräsidenten gegen das Lager. 751 Menschen unterschrieben diesen Protestbrief. Gegen das Lager an sich hatten sie zwar nichts einzuwenden, aber bitte nicht in der Nachbarschaft. Auch diese Zeilen sind an der Dahlhauser Straße nachzulesen.
„Erinnerungskultur braucht Erinnerungsorte, auch als Mahnung für die Gegenwart. Seit 1990 starben über 200 Menschen in Deutschland durch rechten Terror. Umso wichtiger ist, dass wir das Geschehene für die heutige Zeit fassbar machen. Sehr gerne haben wir daher als AWO das Projekt von Anfang an begleitet und bei der Umsetzung unterstützt“, betonte Serdar Yüksel, Vorsitzender der AWO Ruhr-Mitte.
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